In der musikalischen Früherziehung haben die Kinder die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit Musik zu sammeln und ihre eigene Musikalität zu entdecken.

Eigentlich sollte dabei aber nicht von Früh-Erziehung, sondern eher von Früh-Förderung gesprochen werden, denn die Einflüsse der Musik auf die kindliche Entwicklung sind vielfältig. (An dieser Stelle könnte vermutlich auch ein ganzer Aufsatz Platz finden, aber ich möchte versuchen, mich kurz zu fassen… 😉 )

Im Zentrum der musikalischen Arbeit mit Kindern steht der Aufbau wichtiger Lebenskompetenzen, den sogenannten Core Life Skills. Unter ihnen versteht man all jene Kompetenzen, die der Mensch benötigt, um Aufgaben und Anforderungen des täglichen Lebens erfolgreich bewältigen zu können. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt als lebenskompetent, wer die eigene Person wahrnehmen und schätzen kann, anderen empathisch und kommunikativ begegnet und fähig ist, Beziehungen einzugehen, wer kritisch und kreativ denkt, durchdachte Entscheidungen trifft, Probleme löst und in der Lage ist, mit Gefühlen und Stress umzugehen.

Gerade die musikalische Frühförderung bietet zahlreiche inhaltliche und methodische Möglichkeiten, um die Entwicklung der sozialen, emotionalen und kognitiven Kompetenz Ihres Kindes zu unterstützen. Ebenso schult der Umgang mit Musik auch die Kreativitätskompetenz, die  gerade im späteren Leben, etwa bei der konstruktiven Lösung von Problemen oder dem Treffen relevanter Entscheidungen, gefragt ist.

Auch die Sprachentwicklung profitiert vom Musizieren Ihres Kindes. Gemeinsames Singen, Sprechverse und Rhythmen trainieren die Artikulationswerkzeuge, erweitern den Wortschatz und vermitteln den Kindern ein Gefühl für Sprachstrukturen. Grundlegend wird die Musik auch als alternatives Medium erfahren, um Gefühle auszudrücken, wenn die richtigen Worte gerade fehlen. 

Es liegt in der Natur der Dinge, dass Musik auch zum Bewegen einlädt. Genau diese Motivation der Kinder nutzen wir in der musikalischen Früherziehung, um die natürliche Bewegungsfreude der Kinder aufrechtzuerhalten, was zur motorischen und koordinativen Entwicklung, aber auch zur Gesundheitsprävention beiträgt. Des Weiteren lässt das Bewegen zur Musik aber auch die kognitiven Funktionen im Gehirn reifen und verbessert somit die geistige Leistungsfähigkeit und die Gehirnentwicklung des Menschen.

Zuletzt stellen auch die positiven Effekte auf die physische und psychische Gesundheit des Menschen bedeutende Gründe für eine musikalische Förderung dar. Neben den Auswirkungen von Bewegungs- und Entspannungseinheiten und dem Lauschen von Klängen, erweist sich gerade auch das Singen als präventiv, denn hierbei werden genau die Hormone im Körper ausgeschüttet, die für das Lösen von Ängsten zuständig sind und das psychische Wohlbefinden steigern. Musik löst also im wahrsten Sinne des Wortes „Glückshormone“ aus, die das Zusammenspiel von Körper und Seele fördern. Zudem werden beim Singen auch Prozesse im Körper angeregt, die das Immunsystem stärken.

In der musikalischen Frühförderung erhält Ihr Kind die Gelegenheit, sich autonom zu erleben und sich seiner Selbstwirksamkeit bewusst zu werden. Die Botschaft „Ich kann etwas (bewirken)!“ stellt ein gutes Fundament für alle Bereiche dar und stärkt Ihr Kind nicht nur für die Schule, sondern für das gesamte Leben.

Kurz gesagt: Musik fördert Ihr Kind auf ganzheitliche Weise und kann zur lebenslangen Ressource werden!

Quellen: WHO, BZgA